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    Der Alltag – Stürze, ob zu Hause oder im Heim, sie bleiben nicht folgenlos

    23. Februar 2016 von Diana Heinrichs

    Ich hatte bereits darüber berichtet, dass Stürze, insbesondere für alte Menschen, ein hohes Risiko darstellen. Sprechen wir einmal über Zahlen und Fakten, die durch Studien seit den 80iger Jahren durchgängig belegt sind:

    30 Prozent der über 65-Jährigen, die noch selbständig zu Hause leben, stürzen mindestens einmal pro Jahr. Die Faktoren bzw. Ursachen, die dazu führen, wurden bereits weitestgehend im vorherigen Beitrag genannt (z.B. körperliche Fitness, Umgebung).

    In der Gruppe der Hochbetagten (85 bis 99 Jahre) liegt die Prozentzahl gar bei 56. Im Pflegeheim liegt die Zahl der Stürze deutlich über den zuhause Lebenden, nämlich bei 50 Prozent. Das mag an vielen Gründen liegen. Zu Hause bleibt man beweglicher, nimmt reger am Leben teil, um nur zwei Beispiele zu nennen.

    Neben den sturzinduzierten Frakturen, was unweigerlich einen hohen Verlust an Lebensqualität bedeutet, kann häufig auch die ursprüngliche Beweglichkeit – trotz OP und Reha- nicht wiederhergestellt werden. Die Mobilität ist dauerhaft eingeschränkt, erneute Stürze durch Gangunsicherheit und Angst sind vorprogrammiert. 20 Prozent aller Betroffenen mit Hüftfrakturen im Alter werden dauerhaft Pflegebedürftig. Fast 15 Prozent sterben innerhalb von 90 Tagen nach einer Hüftfraktur.

    Seit Jahren wird die Lebensqualität im Alter diskutiert, insbesondere auch, wenn es um Themen wie die Sturzprävention geht. Da gibt es so schöne Modelle wie das „Hamburger Modell“, mit dem Schwerpunkt auf strukturierte Information zu Hüftprotektoren und dem Ziel die Pflegekräfte durch Schulungen auf die Sturzprävention einzuschwören.  Oder das „Ulmer Modell“, das auf regelmäßige Bewegungstrainings zur Verbesserung der Motorik setzt. Aber auch hier geht man davon aus, dass das wirkungsvollste Mittel zur Frakturprävention ein richtig angezogener und gut sitzender Sturzprotektor ist.

    Allerdings beginnt das Thema Sturzprävention schon weit vor dem Eintritt ins Rentenalter, nämlich ab dem 30./40. Lebensjahr. Ab diesem Zeitpunkt verliert der Mensch jährlich ungefähr ein Prozent seiner Muskelmasse. Das heißt im Umkehrschluss, dass wir bereits bis zum 80. Lebensjahr die Hälfte unserer Muskelmasse eingebüßt haben. Sportliche Aktivitäten bis ins hohe Alter sind sicherlich kein Allheilmittel aber offensichtlich doch ein Garant für eine bessere Lebensqualität. Mehr darüber, wie man sich aktiv im Alter verhalten kann erfahren Sie unter: www.aktivinjedemalter.de.

    Bildquelle: Shutterstock