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    Die Zukunft der Seniorenpflege: Niederlande als Vorreiter – Lang Leve Thuis

    25. April 2016 von Diana Heinrichs

    Die Zukunft der Seniorenpflege in Niederlande – Es ist ein anerkanntes Phänomen, dass Menschen nach dem Ende ihrer Berufstätigkeit ein immer höheres Alter erreichen. In Europa erreichen Frauen im Durchschnitt ein Alter von 82,4 Jahren und Männer 76,4 Jahre.

    Ebenfalls feststellbar ist, dass die Anzahl der Ein-Personen-Haushalte, der Anteil an Personen mit mehreren Krankheiten und die Zahl der Menschen mit Migrations-Hintergrund zunehmen.

    Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Wohnungsmarkt in Europa

    Diese Trends werden in den kommenden Jahren erhebliche Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt mit sich bringen. Das Bestreben älterer Menschen ist es, möglichst lange in ihren vertrauten vier Wänden zu leben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen, auch wenn sie Unterstützung oder Pflege benötigen.

    Alternde Bevölkerung und Wohnraum: Wie die Niederlande reagieren

    Durch gesundheitliche Beeinträchtigungen sind viele Senioren auf ihr unmittelbares Umfeld angewiesen und verbringen mehr Zeit zu Hause. Daraus ergibt sich die Frage, ob die vorhandenen Wohnungen oder Häuser altersgerecht sind, sowohl hinsichtlich ihrer Lage als auch ihrer Ausstattung.

    Barrierefreies Wohnen für Senioren: Ein Vergleich zwischen Deutschland und den Niederlanden

    Daten aus dem Jahr 2011 zeigen, dass allein in Deutschland kurzfristig 2,5 Millionen barrierefreie Wohnungen fehlen und mittelfristig sogar drei Millionen.

    Dieses Problem ist bekannt, aber was wird dagegen unternommen? Im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern hat Deutschland Nachholbedarf.

    Seniorenpflege in Europa: Was Deutschland von den Niederlanden lernen kann

    Ein Blick in die Niederlande zeigt einen anderen Ansatz. Dort regeln lokale Behörden Fragen rund um Unterkunft und Wohlfahrt. Seit 2002 fördern und unterstützen die Gemeinden das Konzept der vitalen Gemeinschaften, das eine konkrete Zugehörigkeit zu einem Wohngebiet (Quartierskonzept) beinhaltet.

    Förderung der Selbstbestimmung älterer Menschen: Das Quartierskonzept in den Niederlanden

    Seit 2007 besteht die gesetzliche Grundlage für die Umsetzung dieses Konzepts. Gemäß dem niederländischen Sozialgesetzbuch (WMO Wet Maatscheappelijke Ondersteuning) sind die Gemeinden verpflichtet, ältere und behinderte Menschen umfassend zu beraten und aktiv Unterstützung anzubieten, von öffentlichen Verkehrsmitteln bis hin zu Haushaltshilfen, Wohnungsanpassungen und Fahrdiensten für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

    Besseres Leben im Alter: Niederländische Strategien zur Unterstützung älterer Menschen

    Die Niederlande setzen bereits seit den 1970er Jahren auf den Ausbau des betreuten Wohnens. In diesem Konzept müssen pro Versorgungsstützpunkt mindestens zehn barrierefreie Wohnungen geplant, gebaut und unterhalten werden, die maximal 250 Meter von einem Versorgungs- und Betreuungsstützpunkt entfernt sind.

    Pflege und Unterstützung im Alter: Deutsche und niederländische Ansätze im Vergleich

    Langfristig soll dieses Modell Pflegeheime überflüssig machen. Die Kosten für Haushaltshilfen und häusliche Krankenpflege werden zu maximal 85% von der Sozialversicherung übernommen, der Rest muss privat aufgebracht werden. Schon jetzt gibt es 200 solcher integrierten Versorgungsbereiche.

    Vitale Gemeinschaften und betreutes Wohnen: Ein Blick auf das niederländische Modell

    Das Ziel für die Zukunft ist es, diese Versorgungskonzepte in reguläre Wohnviertel zu integrieren, um die Selbsthilfe der Bürger zu stärken und die Lebensqualität insgesamt zu verbessern.

    Lebensqualität im Alter: Wie die Niederlande Senioren unterstützen

    Es ist eindeutig, dass die Niederlande einen fortschrittlichen Ansatz zur Seniorenpflege und zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen verfolgt. Diese Strategien bieten wertvolle Einblicke und Anregungen für andere Länder, die sich den Herausforderungen einer alternden Bevölkerung stellen.

    Bildquelle: Shutterstock