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    Frühwarnsignale: Mangelernährung im Alter erkennen – Trinken

    11. März 2016 von Diana Heinrichs

    Über die Pi-mal-Daumen Trinkmenge im Alter gibt es kaum Diskussionen. 1,5 Liter pro Tag sollten es schon sein. Sind wir einmal ehrlich: Schaffen wir es selbst immer, die 1,5 Liter am Tag zu trinken?
    Ein wohl bekanntes Alltagsproblem und das bekannteste Ernährungsproblem überhaupt ist das Wissen darüber, dass alte Menschen generell zu wenig trinken. Erfahrungsgemäß ist im Alter der Durst schneller gestillt. Die Einnahme von Tabletten, wie zum Beispiel eines Diuretikums (zur Entwässerung) trägt das Übrige bei. Senioren scheuen dann das Trinken, weil sie häufiger zur Toilette gehen müssen. Nachts ist das oft ein Albtraum. Oder sie vergessen einfach das Trinken, weil das Durstgefühl nicht vorhanden ist oder weil sie müde sind. Unweigerlich reagiert der Körper sofort auf Flüssigkeitsmangel durch Funktionseinbußen. Gerade im Sommer entsteht ein Teufelskreis. Sommerliche Hitze, Durchfall, Fieber oder Erbrechen drohen. Eine Dehydrierung ist die Folge – häufig lebensbedrohlichen Ausgangs.
    Auch hier gibt es wiederum eine Faustregel, die 2/3 + 1/3 Lösung, die es einzuhalten gilt.
    Ausgehend von einer normalen Umgebungstemperatur (keine überheizten Räume, wie sie so gerne in den Wintermonaten von Senioren angenommen werden), ohne Fieber oder Durchfall:

    • 30 ml/kg Körpergewicht, davon
    • 20 ml mit Wasser, Tee, Suppen, Kaffee, Tee oder Säfte
    • 10 ml durch Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Salate, Fleisch, Fisch, Milchprodukte.

    Beispielhaft nehmen wir nun eine 60 kg schwere Person, die nach dieser genaueren Rechnung insgesamt 1,8 l Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen müsste. Wovon nach der 2/3 + 1/3 Lösung: 1,2 Liter getrunken werden sollte. Die pauschalierte Angabe von mindestens 1,5 Liter täglich ist für Senioren, insbesondere betagte Damen mit geringem Gewicht und mangelndem Durst häufig gar nicht zu erreichen. Insofern wäre eine genauere Berechnung – wie das Beispiel zeigt – durchaus hilfreich und nicht so belastend für die Senioren wie pauschalierte Angaben.