Wie passen die DMEA und ein Elfenbeinturm zusammen?
Es gibt 3,4 Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland, Tendenz: steigend. Und trotzdem sind die Fachkräfte, denen wir die Verantwortung für die Pflege unserer hilfsbedürftigen Mitmenschen übertragen, stark überlastet. Moderne Technologien können sie unterstützen, die Qualität der Pflege und damit die Lebensqualität älterer Menschen enorm steigern.
Doch das gelingt nur, wenn Technologie es über das Hype-Stadium hinaus und hinein in den Pflegealltag schafft. Wie das gelingen kann, diskutieren Bruno Ristok, Geschäftsführer von C&S Managing Care, und ich am 9. April in Berlin auf der DMEA, Europas größter Messe für die digitale Zukunft der Gesundheitsbranche.
Don’t believe the hype: Interoperabilität und nicht Technologie ist der Schlüssel
Neue Technologien allein genügen nicht, um einen nachhaltigen Beitrag für die Pflegebranche zu leisten – so viel ist klar. Das Internet of Things und die Künstliche Intelligenz sind ohne Frage spannend und bieten großes Potential. Doch sie finden nur dann Einzug in die Pflege und entlasten Pflegefachkräfte, wenn sie durchdacht in bestehende Prozesse integriert werden. Innovationen, die zusätzliche Arbeitsabläufe in den Pflegealltag bringen oder losgelöst von bestehenden Systemen sind, helfen weder den Fachkräften noch den Patienten.
Aus diesem Grund sind die Interoperabilität digitaler Angebote und die Offenheit der Branche für Innovation der Schlüssel. Nur so können wir umfassende Lösungsansätze für unsere alternde Bevölkerung finden und die Pflegekräfte im Alltag so weit entlasten, dass sie mehr Zeit für das Wesentliche haben: den Menschen.
Künstliche Intelligenz entlastet menschliche Intelligenz
Mit der Lindera Mobilitätsanalyse präziseren und vereinfachen wir die Gangbildanalyse von älteren oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen – ganz einfach per Smartphone-App. In drei einfachen Schritten ermitteln wir mit Hilfe Künstlicher Intelligenz das individuelle Sturzrisiko einer Person und empfehlen konkrete Maßnahmen, um dieses zu reduzieren. Damit erfährt das geschulte, menschliche Auge der Pflegefachkräfte eine digitale Erweiterung. Unsere Lösung wird bereits deutschlandweit in Pflegeeinrichtungen genutzt, beispielsweise im DianaPflegezentrum in Bad Bevensen und in der DOMICIL Seniorenresidenz Gotlindestraße Berlin.
Unser langfristiges Ziel ist es, mit unserer 3D-Motion-Tracking-Technologie weltweite Standards für die Sturzprävention zu setzen. Deshalb arbeiten wir eng mit Wissenschaftlern und Praktikern zusammen, um unsere App kontinuierlich weiterzuentwickeln und optimal an neueste Erkenntnisse und den Alltag in der Pflege anzupassen. Im Elfenbeinturm entstehen keine Innovationen, die den Praxistest überstehen – deshalb setzen wir auf Kooperation und Austausch sowohl mit etablierten Unternehmen als auch mit anderen Startups.
Bayrischer Mittelstand trifft auf Berliner Start-up
Aus diesem Grund ist uns auch die Zusammenarbeit mit C&S Managing Care sehr wichtig. Mit dem modularen System CareWare bieten sie eine vernetzte Plattform für die Sozialwirtschaft an, die deutschlandweit bereits in mehr als 1.000 Einrichtungen eingesetzt wird.
C&S ist bewusst als offene Plattform gestaltet, um neue Lösungen, wie beispielsweise die LINDERA Mobilitätsanalyse, integrieren zu können – ein wunderbares Beispiel für die Interoperabilität, die man erreicht, wenn man über den Tellerrand schaut und sich für Kooperationen öffnet.
2018 haben Bruno und ich uns auf der DMEA zufällig kennengelernt, nur ein Jahr später arbeiten wir schon eng zusammen und möchten unsere Erfahrungen mit Ihnen teilen.
Schauen Sie gern bei unserem Vortrag auf der DMEA vorbei:
„Berliner Start-up trifft auf bayrische Pflegedokumentationssoftware: Interoperable Zusammenarbeit zwischen Hype und Pflegeroutine“
- Wann? 9. April 2019, 11:30 Uhr
- Wo? DMEA, Messe Berlin – Stage C, Halle 4.2
Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion – auf LinkedIn, Twitter oder persönlich auf der DMEA.