Was ist bei alten, vielleicht auch dementen, Menschen normal? Wenn sie Gewicht verlieren, sollten erste Alarmglocken schrillen. Angehörige und Betreuer können eine Mangelernährung (Malnutrition) erkennen. Erstes Warnsignal ist ein deutlicher Gewichtsverlust. Einmal erkannt, lässt sich Schlimmeres verhindern. Eines ist sicher: Ein ungewollter, massiver Gewichtsverlust kann im Alter selten wieder aufgeholt werden.
Welche Senioren sind besonders betroffen? Sicherlich eher weniger die rüstigen Senioren, die körperlich fit und geistig rege ihr Leben weitgehend selbständig leben und sich selbst versorgen. Aber auch zu Hause, in der gewohnten Umgebung müssen Familienangehörige und Freunde aufpassen. In der Regel deuten körperliche Veränderungen auf eine Mangelernährung hin. Diese macht sich häufig nach dem 75. Lebensjahr bemerkbar. Körperliche Aktivitäten lassen nach, die geistige Leistungsfähigkeit eventuell ebenso. Erkrankungen, Krankheiten behindern die Selbständigkeit. Die Einkaufswege werden beschwerlich, der Supermarkt auf der grünen Wiese ist nicht gut erreichbar. Die leidige Kocherei, was früher mit Lust und Verve erledigt wurde, und für die Familie selbstverständlich war, ist für einen alleine nur noch lästig. Häufig sitzt man alleine am Tisch, was soll man da so einen Aufwand betreiben? Hinzu kommt, dass mit zunehmendem Alter die Riech- und Schmeckfähigkeiten nachlassen, eventuell liegen Kau- und Schluckstörungen vor. Das alles erschwert eine ausgewogene, ausreichende Ernährung. Neben einem generellen Mangel können auch isolierte Mangelzustände einzelner Mikronährstoffe auftreten. Häufig genannt werden hier: Vitamine D und B12, Folsäure, B1, B6, Niacin, C (Beispiel: Fisch, Nüsse) und auch der Mangel an Mineralstoffen, wie Magnesium, Eisen, Zink, Selen.
Eine ausgewogene tägliche Ernährung beinhaltet folgende Mahlzeiten – aufgeteilt in fünf bis sechs Einheiten:
– eine warme Mahlzeit
– ein Stück Obst
– eine Portion Gemüse oder Salat
– eine Scheibe Vollkornbrot
– 1,5 l Flüssigkeit
– eine Portion Fleisch, Fisch oder Ei
– bei Bedarf hochkalorische Nahrungsergänzung in Form von Trinkpäckchen oder Pulver (ärztliche Verordnung!)
Und auf jeden Fall: Bewegung im Freien, tägliche Spaziergänge, damit die Möglichkeit besteht das Vitamin-D Depot wenigstens ansatzweise wieder aufzufüllen. Jeden Sonnenstrahl nutzen!
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