Altenpflegemesse 2023 – Vom 25. bis zum 27. April fand in Nürnberg die Altenpflegemesse statt, die wichtigste Messe für die Pflegebranche in Deutschland. Auch in diesem Jahr gab es wieder zahlreiche Aussteller, Vorträge und Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen rund um die Altenpflege.
Auch ich stand am Mittwoch auf der Bühne im Forum Halle 7A, um über die Digitale Sturzprophylaxe mit LINDERA zu diskutieren. In diesem Blogpost möchte ich einige Beobachtungen und Eindrücke teilen, die ich in Nürnberg gesammelt habe.
Diversity: Messebesucher*innen repräsentieren nicht den Altenpflegealltag in Deutschland
Ein wichtiger Schwerpunkt in der Altenpflege ist das Thema „Diversity „. Es gab zahlreiche Aussteller und Vorträge, die sich mit der Frage beschäftigten, wie man die Bedürfnisse und Hintergründe von Pflegebedürftigen und Pflegenden besser berücksichtigen kann. Allerdings fiel mir erneut auf, dass die Messe selbst nicht unbedingt ein gutes Abbild der Realität darstellt.
Auch in diesem Jahr waren die meisten Aussteller und Besucher doch recht homogen: überwiegend weiß, überwiegend deutschsprachig, überwiegend weiblich. Lasst uns für 2024 gemeinsam überlegen, wie wir eine Messe gestalten, die mehr inklusive Angebot schafft!
Medizinischer Dienst nicht sichtbar, Heimaufsicht war vor Ort
Ein weiteres Thema, das immer wieder diskutiert wurde, war die Frage der Qualitätssicherung in der Altenpflege. Auch in diesem Jahr waren die medizinischen Dienste (MD) nicht sehr präsent auf der Messe – so zumindest mein Eindruck. Das ist bedauerlich, da sie eine wichtige Rolle bei der Bewertung der Qualität von Pflegeeinrichtungen spielen.
Dafür war die Heimaufsicht vertreten und hat sich bei vielen Gesprächen als kompetenter Ansprechpartner erwiesen. Gerade weil der Gesetzgeber die Digitalisierung des MDs als ein zentrales Ziel dieser Legislaturperiode ausgemacht hat, suchen wir jetzt die Anknüpfungspunkte mit unseren Kunden, um den MD auf diese Reise mit unseren Erfahrungen mitzunehmen. Land für Land gehen wir mit Fachkräften auf den MD zu und diskutieren gemeinsam die Erwartungen der Zukunft.
Offenheit für digitale Lösungen, keine Berührungsängste mehr
Offenheit für digitale Lösungen ist jetzt eine praktische Realität in der Altenpflege. Dass wir den Datenschutz als Medizinprodukthersteller gemäß aller notwendigen ISO Normen im Griff haben, ist selbstverständlich. Dass Datenschutz nicht länger eine Ausrede ist, um bei digitalen Lösungen die Nase zu rümpfen ist neu.
Mehr als 100 Fachkräfte sind auf der Messe über unseren roten Teppich gelaufen und haben ihr Sturzrisiko analysiert. Die Gespräche waren aufgeklärt, klar und erfahren, was die Einführung digitaler Lösungen in den Pflegealltag anbelangt. . Ein positives Zeichen für die Zukunft der Pflegebranche. Das hat uns als Team enorm motiviert! Wir lassen die Künstliche Intelligenz, die hinter unserer Mobilitätsanalyse per App steht, gern heiß laufen 😉
Politik nicht wahrnehmbar
Eine Enttäuschung war, dass die Politik auf der Messe kaum präsent war. Es gab keine Vertreter von Ministerien oder anderen politischen Institutionen, die sich mit den Besuchern und Ausstellern austauschten. Die kurzen Vorträge auf der großen Bühne ersetzen nicht das Zuhören, Ausprobieren und Lernen.
Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Altenpflege, von der Personalknappheit bis hin zur Finanzierung, wär ein stärker Dialog mit der Politik wünschenswert gewesen. Als Mitglied im Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung e.V. nehmen wir diese Hausaufgabe fürs nächste Jahr mit.
Altenpflege-Nachwuchs viel vertreten
Eine positive Entwicklung war, dass Nachwuchs-Pflegekräfte auf der Messe stark vertreten war. Es gab viele Schülerinnen und Schüler, Azubis und Studierende, die sich über die neuesten Entwicklungen und Möglichkeiten in der Altenpflege informierten.
Dies ist ein gutes Zeichen für die Zukunft der Branche, da es zeigt, dass es auch bei jungen Menschen Interesse und Engagement für die Altenpflege gibt. Die Messe bot zahlreiche Möglichkeiten, sich über Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen zu informieren.
Fazit: Die Altenpflege entwickelt sich weiter!
Die Altenpflegemesse 2023 in Nürnberg hat gezeigt, dass die Pflegebranche sich weiterentwickelt und auch offen für digitale Lösungen ist. Gleichzeitig wäre es wünschenswert, wenn die Politik stärker in den Austausch mit der Branche treten würde, um gemeinsam Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu entwickeln.
Die starke Präsenz des Nachwuchses auf der Messe ist ein positives Zeichen für die Zukunft der Pflege-Branche. Wir sind jedenfalls höchst motiviert mit unseren Kunden und Partner die Zukunft tatkräftig mitzugestalten – es ist unsere Zukunft!