Roboter in der Pflege

23. August 2017 von Diana Heinrichs

Es ist eine spannende Frage: Wie wollen wir die immer größere Anzahl Älterer gut und sicher versorgen, wenn schon heute ein Fachkräftemangel herrscht. Da scheint die Idee von einem Roboter versorgt zu werden gar nicht so abwegig. Noch ist das eher Zukunftsmusik, aber wie in dem Artikel „Wer leistet sich den Menschen“ beschrieben wird, gibt es schon heute erste Entwicklungen in diese Richtung. So kommen z.B. in japanischen Altersheimen Roboter und Kuschelrobben zum Einsatz, als Geh- und Aufstehhilfen, zur Bewegungsstimulation und als sauberer Haustierersatz.

Wie in dem Artikel „Roboter pflegen Alte billiger und unmenschlicher“ angesprochen wird, setzt man in Deutschland aktuell eher auf unterstützende Systeme im Wohnraum, die möglichst lange ein selbst bestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen sollen. Das wir technische Mittel nutzen, um unsere eigenen Ziele zu erreichen, halte ich für sinnvoll. Routineaufgaben im Haushalt, kleine Hilfestellungen im Alltag und alarmgebende Sensoren können uns, unseren Angehörigen und unsere Pflegekräfte unterstützen. Aus meiner Sicht unersetzbar ist der menschliche Kontakt. Wir brauchen emotionalen und körperlichen Kontakt zu anderen Menschen. Schon beim Haustierersatz beschleicht mich daher das Gefühl, dass nur ein Teil der positiven Wirkung der„sozialen Beziehung“ durch den Roboter ersetzt werden kann.

Die Technik wird sich weiterentwickeln. Es wird irgendwann Roboter geben, die weitere pflegerische Tätigkeiten übernehmen können. Wir müssen uns fragen, ob oder wie weit wir das wollen. Wir müssen diskutieren, wie weit Technik in unseren Alltag eindringen darf und welchen Preis wir dafür möglicherweise bezahlen.