Es gibt eine Reihe von Tests, die bei der Beurteilung einer eventuell vorliegenden Demenzerkrankung helfen. Viele davon, wie der bekannte Uhrentest, sind online verfügbar. Ohne ärztliche Betreuung oder Veranlassung sollte man von den Tests eher die Finger lassen. Ohne Not würde man den auch nicht nur zum Spaß machen wollen – oder?
Oft wird von Familienangehörigen die Frage gestellt: Ab wann merkt man eigentlich, dass Demenz im Spiel ist? Hierzu ein Beispiel: Eine alte Dame, nennen wir sie Frau Schmitz, lebt betreut in einem Wohnheim. Frau Schmitz hat Zeit ihres Lebens Stofftiere geliebt und auch einige mit in ihre neue Wohnung im betreuten Wohnen mitnehmen können. Gerne fährt sie, wenn es das Wetter erlaubt, mit einem Puppenwagen und einigen Stofftieren, im weitläufigen Garten des Wohnheims spazieren. Nun denken Sie bitte nicht, dass das Puppenwagen fahren alleine schon auf Demenz schließen lässt!
Im Garten findet sie ein totes Kaninchen. Sie packt es zu ihren Stofftieren, fährt in ihre Wohnung und drappiert dort in der Schrankwand ihre Tiere aus dem Puppenwagen. Nach einigen Tagen fällt den Pflegern ein unangenehmer Verwesungsgeruch auf. Die Suche beginnt …
Bei aller Liebe für Frau Schmitz, würde niemand von uns „Normalos“ auf die Idee kommen, ein totes Tier mit nach Hause zu nehmen, um damit die Schrankwand zu bestücken. Genau das ist aber Demenz, etwas zu tun, zu sagen, was in unserer Wahrnehmung völlig abwegig und absurd ist.
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