Es ist ziemlich genau 25 Jahre her, als die erste Homepage live ging. Tim Berners-Lee drückte im CERN im November 1990 den Startknopf. Seither sind mehr als vier Milliarden sichtbare Webseiten dazugekommen. Und es werden jeden Tag mehr. Auf Papier ausgedruckt summiert sich das auf mehr als 136 Milliarden Din-A4-Seiten. Auch haben wir viele Wörter aus anderen Lebensbereichen entlehnt, um uns diese virtuelle Welt vorzustellen. Wenn 1990 mein Neffe von einem Virus sprach, da wusste ich, dass er etwas zwischen Influenzavirus und HIV meinte. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher: Hat er sich etwa einen Computervirus eingefangen? Spinnt sein Rechner? Fährt sein PC nicht mehr hoch?
Wenn wir zu Zeiten des Mauerfalls schon das Wort „Share Economy“ gehabt hätten, wäre meine Übersetzung sicher so ausgefallen: „Bei uns heißt das Solidaritätszuschlag“. Laut einer Umfrage der Initiative D21 können 88 Prozent der deutschen Bevölkerung den Begriff „Share Economy“ nicht erläutern. 91 Prozent wissen nicht wirklich, wofür der Anglizismus „eHealth“ steht. Beim Begriff „Internetseite“ sind es dagegen nur 22 Prozent. Grund genug die letzten (Un-) Klarheiten mit einem Glossar für Silver Surfer zu beseitigen:
Ambiented Assisted Living
Ambiented Assisted Living, kurz AAL. Diese sperrige Abkürzung steht für technische Alltagshelfer, die Senioren zu einem längeren und selbstbestimmten Leben zu Hause verhelfen können. Zu dieser Gruppe gehören Hausnotrufsysteme und Sensormatten.
Apps
Bei Apps handelt es sich um einzelne Computerprogramme, die sich auf dem PC, dem Tablet oder dem Handy direkt starten lassen. Wir müssen also nicht über den Browser gehen. Um eine App auf dem jeweiligen Gerät zu installieren, muss diese aus dem Internet heruntergeladen werden. Vor allem für das Smart Phone haben viele Hersteller grundlegende Funktionen in Form von Apps schon vorinstalliert. So gibt es einzelne Apps für das Wetter, den Kalender oder das E-Mailpostfach.
Blog
Ein Blog ist ein online Tagebuch. Internetnutzer können ohne Vorgaben und Kosten (der eigene Internetanschluss ausgenommen) ihre Geschichten und Erlebnisse veröffentlichen. Viele Blogs lassen Lesern die Möglichkeit Kommentare zu den Beiträgen zu veröffentlichen und so mit dem jeweiligen Autor in Kontakt zu treten.
Browser
Der Browser ist sozusagen das Eingangstor ins Internet. Ein Programm, welches uns die Internetseiten darstellt. Safari von Apple, Edge von Microsoft und Chrome von Google und Firefox von Mozilla sind die vier gängigen Browser.
Computervirus
Ein Computervirus ist ein sich selbst verbreitendes Computerprogramm. Es schleust sich in andere Computerprogramme ein und kann sich selbst reproduzieren. Sobald ein solcher Virus auf dem Computer einmal gestartet ist, kann dieser selbstständig Veränderungen an der Hardware, am Betriebssystem oder an weiterer Software vornehmen. Computerviren beeinträchtigen die Computersicherheit. Daher dient die medizinische Metapher eines ansteckenden Virus als greifbares Bild.
Download
Dieser englische Begriff stammt aus der Welt der Logistik. Wie ein LKW Fahrer seine Ware ablädt, können wir aus dem Internet einzelne Programme oder Dokumente auf unser jeweiliges Gerät herunterladen.
eGovernment
Wir sind es gewohnt, dass wir Anträge bei der Stadtverwaltung von 9 bis 18 Uhr abholen und einreichen können. eGovernment soll uns helfen, diese Vorgänge zu jeder Zeit auch über das Internet zu machen. Schon heute lassen sich Petitionen wie zum Beispiel für den Erhalt des Schwimmbads online mit wenigen Klicks bei Change.org durchführen.
eHealth
Elektronischen Medikationsplan, ein Notfalldatensatz und Telemedizin, also das telefonische Gespräch mit dem Arzt, sind nur drei Beispiele für eHealth Projekte. Insgesamt geht es darum, die Versorgung zu verbessern, indem papierbasierte Prozesse wie die Patientenkarte elektronisch abgebildet werden. Fachärzte können so ihre Therapien aufeinander abstimmen und Wissen austauschen. Der Bundestag hat dafür im Dezember 2015 das „Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen“ (E-Health-Gesetz) verabschiedet.
Hardware
Mein Computer, mein Smart Phone und mein Tablet sind Hardware. Ich kann sie anfassen. Diese Geräte werden über ein Betriebssystem wie Windows betrieben.
Sensormatte
Laut Prof. Dr. Thomas Klie seien „dreißig Prozent der zu Hause versorgten Menschen mit Demenz (…) heute von abgeschlossenen Haustüren und von Fixierungen betroffen“. Warum kann die Tür nicht offenbleiben und der Fußboden den Angehörigen oder Pflegern ein Zeichen geben, wenn der Bewohner spontan das Haus verlässt? Genau das machen Sensormatten. Sie sind berührungsempfindlich, erkennen die Präsenz, Geschwindigkeit und Gehrichtung von Menschen und geben ein Signal. So helfen Sensormatten auch dabei, einen Sturz ohne Notrufknopf zu erkennen.
Share Economy
Nachbarschaftshilfe bedeutet vor allem Teilen. Mit dem Internet übertragen wir dieses Prinzip auf einen größeren Maßstab. Jetzt können wir ein Gästezimmer oder ein Werkzeug von privat zu privat gegen ein Entgeld verleihen. Diese Art des Wirtschaftens bezeichnen wir mit dem englischen Betriff Share Economy. Dahinter steht ein Geschäftsmodell, bei dem wir zeitlich begrenzt Zimmer, Autos oder Rasenmäher von anderen nutzen. Die Vermittlung läuft dabei über das Internet. Airbnb, die private Zimmervermittlung auf Zeit, und Uber, der private Fahrdienst, sind zwei Unternehmen, die als Beispiele für die Share Economy gelten.
Silver Surfer
Internetnutzer werden als Surfer bezeichnet. Wir stellen uns metaphorisch vor, dass der Wechsel von Webseite zu Webseite ein grenzloses Surferlebnis ist. Wenn ältere Menschen nach ihrer aktiven beruflichen Laufbahn das Netz entdecken, nennen wir sie Silver Surfer.
Skypen
Jahrzehntelang haben wir über das Festnetz telefoniert. Monatlich nahmen uns die Telekom und ihre Wettbewerber dafür eine Gebühr für die verbrauchten Einheiten ab. Mit Skype, der Erfindung eines schwedischen Unternehmens, lassen sich auch über das Internet kostenlos Gespräche führen. Mit einem Klick und einer Kamera für den PC können wir unser Gegenüber beim Skypen auch sehen.
Smart Home
Hinter Smart Home verbirgt sich die Idee eines intelligenten und vernetzten Zuhauses. Warum kann die Heizung nicht 15 Minuten, bevor ich zurückkomme, anspringen? Warum gehen die Jalousien nicht je nach Lichteinfluss automatisch auf und zu? Warum schaltet sich der Herd nicht automatisch ab, wenn ich mit dem Kochen fertig bin? Auf all diese Fragen suchen Ingenieure aktuell Antworten, um uns mehr Komfort, Einsparungen und Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu bieten.
Smart Phone
Was mit den Handys begonnen hat, hat sich zu einem Smart Phone entwickelt. Denn so nennen wir mobile Telefone, die über einen Internetzugang verfügen und auf denen sich Apps, also kleine Programme oder Spiele, installieren lassen. Das iPhone gehört zum Beispiel in die Kategorie der Smartphones. „Smart“ kommt aus dem Englischen und steht für clever.
Social Media
Mit Social Media sind Netzwerke gemeint, die wir über das Internet erreichen. Mit Netzwerken kennen wir uns eigentlich ganz gut aus. In unseren Ortsgemeinden haben wir über Jahrhunderte ein flächendeckendes Netz von katholischen und evangelischen Gemeinden etabliert. Diese Strukturen haben Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Instagram online abgebildet.
Software
So nennen wir die Programme, die auf dem Computer, dem Smartphone oder dem Tablet laufen. Sie sind „soft“, also weich, weil wir sie nicht anfassen können.
Tablet
Wenn der Computer so flach und groß wie ein Untersetzer ist, nennen wir ihn Tablet. Das iPad gehört zum Beispiele in diese Geräteklasse. Ein solcher Bildschirm lässt sich einfach und intuitiv mit den Fingern navigieren.
Whats App
Whats App ist ein kostenloses Programm für Smartphones. Damit können sich Nutzer Nachrichten schicken. Im Unterschied zur SMS müssen wir nichts zahlen, wenn wir Texte, Bilder, Kontaktdaten von Freunden, den eigenen Standort auf einer Landkarte oder kleine Videos verschicken – dafür sammelt Whats App die Daten seiner Nutzer.
Wikipedia
Was früher einmal der Brockhaus als Lexikon in gebundener Form war, ist heute Wikipedia. Es ist die größte Online-Enzyklopädie im Internet. Im Unterschied zu den früheren Büchern sind es keine angestellten Redakteure, die die Artikel verfassen. Stattdessen schreiben, verändern und korrigieren ehrenamtlich agierende Internetnutzer die Beiträge fortwährend.