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Blog Publikationen Sturzprävention

Die Zukunft der Sturzprävention von Dessau über Zürich bis Barcelona gestalten: An der Schnittstelle von Wissenschaft, Innovation und Praxis

Menia Ettrich |
Die Zukunft der Sturzprävention von Dessau über Zürich bis Barcelona gestalten: An der Schnittstelle von Wissenschaft, Innovation und Praxis
11:34

Ein Quartal, das wieder zeigt, wie digitale Gesundheitslösungen den Weg von der Forschung in den Versorgungsalltag finden.

Die kommenden Wochen markieren einen entscheidenden Moment für die digitale Transformation in der Pflege. Als Kundenverantwortliche bei LINDERA erlebe ich täglich, wie der Dialog zwischen Wissenschaft, Technologie und Praxis neue Möglichkeiten in der Sturzprävention eröffnet. Was sich in den nächsten Monaten entfaltet, ist mehr als eine Reihe von Terminen – es ist ein Blick darauf, wie evidenzbasierte Innovation tatsächlich skaliert werden kann.

Wissenschaftliche Validierung trifft Alltagstauglichkeit

Gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen von der Charité warten wir gespannt auf die Veröffentlichung unserer neuesten peer-reviewed Studie: Raeder, K., Strutz, N., Kuntz, S., Müller-Werdan, U., & Lahmann, N. A. (2025) haben untersucht, wie 3D-Skelett-Tracking für die Ganganalyse bei älteren Erwachsenen im Vergleich zu einem Kinect®-basierten Mobilitätsanalysesystem abschneidetDie Ergebnisse sind ein Meilenstein: Sie belegen nicht nur die exzellente Messpräzision unserer Technologie – vergleichbar mit etablierten Goldstandard-Systemen – sondern vor allem ihre Alltagstauglichkeit. Denn hier liegt der entscheidende Unterschied: Eine Lösung, die nur im Labor funktioniert, bleibt akademisch. Eine Lösung, die im echten Pflegealltag, mit echten Bewohnern und unter realen Bedingungen verlässliche Ergebnisse liefert, rettet Leben.

Wird die Veröffentlichung noch vor Weihnachten erfolgen? Wir hoffen es. Sie wäre nicht nur eine wissenschaftliche Bestätigung, sondern auch ein Signal an alle Akteure im Gesundheitswesen: Die Zukunft der Mobilitätsanalyse ist digital, zugänglich und evidenzbasiert.

Winter

Internationalisierung: Von Zürich über Madrid bis Barcelona

Diese Woche bin ich in Zürich, wo die Gesundheitswirtschaft mit einem klaren Fokus auf KI für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zusammenkommt. Die Schweiz zeigt eindrucksvoll, wie systematische Investitionen in digitale Gesundheitslösungen zu messbaren Verbesserungen in der Versorgungsqualität führen können. Der internationale Austausch ist nicht nur bereichernd – er ist notwendig, um voneinander zu lernen und Best Practices über Ländergrenzen hinweg zu etablieren.

Besonders spannend: Unsere Expansion nach Spanien. Das DKV Mentoring Program, das Ende November in Barcelona seinen Höhepunkt findet, zeigt exemplarisch, wie strukturierte Begleitung den Technologietransfer beschleunigt. In Madrid gehen wir jetzt mit dem Dorea-Spanien-Team live – die Dorea-Fachkräfte und Senioren arbeiten bereits seit Jahren erfolgreich mit uns gegen Stürze in Deutschland. Diese Art der organischen Skalierung – von erfolgreicher Implementierung zur Expansion – ist der nachhaltigste Weg, um Innovationen in die Breite zu tragen.

Der deutsche Pflege-Paradox: Warum Bottom-Up der einzige Weg ist

Der Zukunftssalon am 20. und 21. November in Berlin widmet sich dem Thema "Konzepte und Maßnahmen zur Verhinderung von Pflegebedürftigkeit". Prävention, Rehabilitation, Gesundheitskompetenz, vielleicht sogar Longevity und die Blue Zones – die Themenpalette ist breit und ambitioniert.

Doch hier offenbart sich eine fundamentale Herausforderung des deutschen Gesundheitssystems: Top-Down funktioniert in der Pflege kaum. Gesetze allein bewegen wenig, wenn die Selbstverwaltung Pflege und Prävention nicht priorisiert. Die Pflege hat in Deutschland strukturell keine starke Lobby – das ist die unbequeme Wahrheit.

Die gute Nachricht: Bottom-Up funktioniert. Wenn Pflegekräfte vor Ort die konkreten Vorteile erleben – weniger Stürze, mehr Zeit für Bewohner, objektive Daten für Maßnahmenplanung – entsteht echte Veränderung. Unsere Arbeit mit einzelnen Pflegekassen und vor allem mit Fachkräften direkt zeigt: Innovation skaliert dort, wo sie echte Probleme löst und von denen getragen wird, die täglich im System arbeiten. 

Diese Erkenntnis ist nicht nur für LINDERA relevant – sie ist ein Blueprint für digitale Gesundheitsinnovationen in Deutschland generell.

Dezember: Vom Erlebnisraum zum Wissenstransfer

Am 9. Dezember präsentiere ich LINDERA bei den DRK Fachtagen „Sozialwirtschaft trifft digitale Welt" in Hannover in interaktiven Erlebnisräumen. Das Format ist bewusst gewählt: Nicht Frontalvortrag, sondern Ausprobieren. Nicht Theorie, sondern Erleben. Nicht Versprechen, sondern Demonstration.

Unmittelbar darauf folgt am 10. und 11. Dezember der Pflege Digital Summit im Bauhaus Dessau – bereits die zweite Ausgabe. Die Location ist programmatisch: Das Bauhaus steht für die Verbindung von Funktionalität und Form, von Innovation und Praktikabilität. Genau das braucht die Digitalisierung der Pflege: keine technologischen Luftschlösser, sondern Lösungen, die funktionieren und die Menschen, die sie nutzen, tatsächlich entlasten.

Was diese Monate bedeuten: Vom Event-Hopping zum Systemwandel

Diese Termine sind keine isolierten Events – sie sind Knotenpunkte eines entstehenden Ökosystems. An jedem dieser Orte treffen wir Pioniere, die verstanden haben:

  1. Sturzrisikoanalysen, Maßnahmenplanung und -Umsetzung sind keine Nebensache, sondern eine der effektivsten Interventionen für gesundes Altern
  2. Evidenz und Praxis müssen zusammenkommen – wissenschaftliche Validierung ohne Alltagstauglichkeit ist wertlos
  3. Innovation braucht Bottom-Up-Dynamik – besonders in föderalen, selbstverwalteten Systemen wie dem deutschen
  4. Internationale Perspektiven sind essenziell – die Herausforderungen der alternden Gesellschaft sind global

Von Zürich über Madrid und Barcelona bis nach Berlin, Hannover und Dessau – überall entstehen Verbindungen zwischen Menschen, die nicht nur über Digitalisierung reden, sondern sie gestalten. Menschen, die bereit sind, neue Wege zu gehen und das Gesundheitswesen von morgen nicht zu erwarten, sondern zu bauen.

Das ist der Kern unserer Arbeit bei LINDERA: Wissenschaft in Anwendung übersetzen. Technologie in den Dienst von Menschen stellen. Und dabei nie zu vergessen, dass hinter jedem Datenpunkt ein Mensch steht, dessen Lebensqualität und Autonomie es zu erhalten gilt.


Menia Ettrich ist Kundenverantwortliche bei LINDERA und begleitet die Implementierung KI-gestützter Sturz-Präventionslösungen in Europa. Sie verbindet täglich wissenschaftliche Evidenz mit praktischer Umsetzung und ist als gelernte Ergotherapeutin überzeugt: Die beste Innovation ist die, die tatsächlich ankommt – bei den Fachkräften, den Senioren und den Menschen, die sie versorgen.

LINDERA in Europa

Evidenzbasierte Sturzprävention: Von Zürich über Madrid und Barcelona bis nach Berlin, Hannover und Dessau

Zürich Madrid Barcelona Berlin Hannover Dessau
6
Städte
3 Länder
Ein europäisches Netzwerk für evidenzbasierte Sturzprävention und digitale Gesundheitslösungen
🔬
Wissenschaft
Charité-Validiert
Peer-reviewed Forschung mit exzellenter Messpräzision und Alltagstauglichkeit
🌍
Expansion
International
Von der Schweiz über Spanien nach Deutschland – Skalierung durch Bottom-Up Innovation
 

 

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