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    Geht das oder gehts noch? – Migrantinnen und Migranten in Gesundheitsberufe

    04. November 2016 von Diana Heinrichs

    Die Deutschlandstiftung Integration hat uns zum Fachpanel “Integration von Migrantinnen und Migranten in Gesundheitsberufe – Chancen und Herausforderungen“ eingeladen. Mit Vertreten aus dem Bundesministerium für Gesundheit, jungen Pflegern und Medizinern aus Syrien überlegen wir vor den mehr als 100 Stipendiaten der Bundesregierung, wie sich eine Win-Win-Situation für das Wohl aller schaffen lässt. Die einen benötigen Arbeit, die anderen Pflege. Nur wie lassen sich die beiden Wünsche zusammenbringen? Bei meinen Überlegungen bin ich an einem Stichwort hängengeblieben: Vertrauen. Das Schlüsselwort in der Debatte ist Vertrauen.

    Wir haben Fachkräftemangel. Wir haben Sprachbarrieren. Und wir haben Pflegedienste, die sehr genauen Vorgaben unterliegen – gerade wenn es um Qualitätssicherung geht. Wie lässt sich also der Wunsch nach Arbeit und Integration mit einem Einstieg in die regulierte Gesundheitsbranche verbinden?

    Auf Lindera kamen in den letzten Monaten verschiedene Pflegedienste zu und immer wieder habe ich den Satz gehört – O-Ton:

    Wir glauben, wir machen einen guten Job, nur im deutschen Pflegesystem können wir das nicht zeigen –vor allem nicht Angehörigen. Da erhält jeder die Note Eins.

     

    Schon langer vor der Einwanderungsdebatte hatten wir ein Vertrauensproblem in der Pflege. Genau hier müssen wir für jede Integrationsdebatte anpacken. Nur wie?

    Digitale Technologien haben in so vielen anderen Branche die Brücke geschlagen und das fehlende Vertrauen hergestellt: Wir lassen heute Fremde in unsere Wohnung (AirBnB), vertrauen auf die Restaurantempfehlungen von Unbekannten (TripAdvisor) und entscheiden bei Amazon nach den Produktkritiken. Eins zu eins lassen sich diese digitalen Ansätze sicher nicht auf die Pflege übertragen. Doch klar ist auch, dass wir nicht mehr Kontrolle und Drangsalierung von Fachkräften benötigen. Nur wie sieht die Lösung dazwischen aus? Wie bringen wir die analoge Welt mit smarten Ideen aus den digitalen Sphäre zusammen?

    Dazu freue ich mich am Dienstag, 2. November, auf die Diskussion am Berliner Alexanderplatz. Mit mir diskutieren:

    • Ingo Behnel (Bundesministerium für Gesundheit)
    • Nihat Sorgec (Gründungsmitglied und Stellvertretender Vorsitzender des Verbands der Migrantenwirtschaft)
    • Prof. Dr. Gabriele Doblhammer (Institute for Sociology and Demography, University of Rostock, Rostock Center for the Study of Demographic Change)
    • Siba Wardeh (junge Pflegehelferin aus Syrien)
    • Shivan Omar (junger Mediziner aus Syrien)

    Die Moderation übernimmt Dr. Sven Jungmann, Helios Klinikum.

    Ein Update folgt.

    Bild Quelle: Presseportal Deutschlandstiftung Integration